Neubau der Kaiserschleuse in Bremerhaven
Geschichte wiederholt sich (aus der bremenports Veröffentlichung: „Hafenbau in Bremerhaven Neubau der Kaiserschleuse“)
Am 23. August 1897 passierte der neue Doppelschraubendampfer „Bremen“ des Norddeutschen Lloyd (NDL) als erstes transatlantisches Schiff die Kammer der gerade neu erbauten Kaiserschleuse in Bremerhaven.„Ein in der Geschichte Bremerhavens ganz besonderes Ereignis“, wie die Nordwestdeutsche Zeitung tags darauf vermeldete. In der Tat: Der zu der Zeit hochmoderne Dampfer verkörperte genau den Schiffstyp, für den die neue Kaiserschleuse erbaut worden war – die großen Passagierschiffe des Norddeutschen Lloyd.
Für die damalige Zeit war das nagelneue Schleusenbauwerk gewaltig und ein Zeugnis höchster Ingenieurkunst. Ihr Außenhaupt war mit zwei Stemmtorpaaren ausgerüstet. Am Binnenhaupt wurde erstmalig im Schleusenbau ein Schiebetor eingebaut. Der Bau der Schleuse war dringend geboten. Im Kaiserhafen hatte der NDL alle Einrichtungen zur Instandhaltung und Ausrüstung seiner immer größeren Schiffe angesiedelt. Doch diese Riesen konnten den Hafen nur bei hohen Springtiden erreichen. Fünf Jahre lang wurde deshalb unter Hochdruck an der Zufahrt gebaut, mit einem Kostenaufwand von 18,5 Millionen Mark. Die Schleuse wurde so dringend gebraucht, dass sie erst einen Monat nach Einlaufen der „Bremen“ offiziell eingeweiht wurde.
Nach wie vor ist Bremerhaven auf die problemlose Erreichbarkeit seiner Anlagen angewiesen. Die großen Autocarrier sind Ro/Ro-Schiffe und benötigen tidefreie Hafenbereiche, die nur durch Nord- und Kaiserschleuse zu erreichen sind. Letztere kann jedoch nur von Schiffen mit maximal 185 Meter Länge passiert werden. Da heutige Carrier aber weit über 200 Meter lang sind, bleibt ihnen nur die Zufahrt über die Nordschleuse.
Damit Bremerhaven auch künftig Europas führende Automobildrehscheibe bleibt, wird die Kaiserschleuse so ausgebaut, dass Panmax-Schiffe die Kajen gleichzeitig über zwei große Schleusen erreichen können.
Geschichte wiederholt sich. Wie vor mehr als 100 Jahren, kommt auch heute modernste Technologie zum Einsatz: innovative Hubschiebetore, die die Vorteile eines Schiebe- mit denen eines Hubtores vereinen. Die neue, leistungsfähigere Schleusenkammer wird 305 Meter lang, 55 Meter breit und 13 Meter tief sein. Mit einem Investitionsvolumen von rund 233 Millionen Euro handelt es sich um das aktuell größte Schleusenbauprojekt Europas. Es wird 2010 fertiggestellt sein. Gesamtwirtschaftliche und fiskalische Effekte über Bremens Landesgrenzen hinaus sind damit verbunden.
GHConsult GmbH Leistung:
- Gutachtliche Betreuung der Proberammung mit Erstellung eines Erschütterungsgutachtens einschließlich Festlegung der zu schützenden Bebauung und Empfehlungen für das Ramm- und Rüttelverfahren
- Erstellung einer Risikoanalyse zur Beurteilung der Betriebssicherheit der über 100 Jahre alten Kaiserschleuse während der Bauphase
- Erstellung aller Beweissicherungsgutachten, die durch den Bau und den Baustellenverkehr betroffenen Baulichkeiten
- Durchführung von Erschütterungsmessungen bei allen Erdbewegungsfahrzeugen und Geräten unter Variation der Geschwindigkeit des Ladegewichtes und der fahrdynamischen Kenngrößen.
- Prognosegutachten von durch Alter und äußeren Einwirkungen vorgeschädigten Gebäuden
Ansprechpartner:
bremenports GmbH & Co. KG - Herr Dr. Stefan Woltering
heute
HOCHTIEF Solutions AG, Civil Engineering Marine and Offshore – Dr. Stefan Woltering (0)40 - 300321 5500